Kennst Du das? Du hast eine Idee, weißt genau, was Du willst, vor allem wie es sich anfühlt, was daraus werden soll.
Auch einzelne Wort- und Satzfetzen sind klar und Du glaubst, Du musst es nur noch in die Umsetzung bringen. Aber sobald Du damit beginnst, türmen sich Schwierigkeiten auf, Hemmnis über Hemmnis stellt sich ein, plötzlich ist gar nichts mehr so klar und schon ist der Zweifel darüber da, ob Deine Idee überhaupt sinn- und wertvoll ist .
Da gilt es genau hinzuschauen, wer da wen sabotieren will. Vielleicht ist es der Perfektionismus, der von der ewig säuselnden Stimme gespeist wird, die sagt: „Du bist nicht gut genug!“ oder „Das geht noch besser!“, …
Oder die Stimme im Kopf, vermutlich die eines Elternteils, der großen Schwester oder Deines Bruders, Tante, Onkel oder Oma, oder einer früheren Lehrkraft, sagt Dir: „Das schaffst Du nie!“
Oder es taucht ein Satz in Dir auf, den Dir jemand irgendwann einmal ohne zu überlegen vorsagte, und der sich Dir tief eingeprägt hat, wie z.B.: „Du wirst Dich niemals durchsetzen können!“
Das sind alles Sätze, die uns jemand eingeflüstert hat und die dazu dienen sollen, uns klein zu halten und uns in einer vermeintlichen Sicherheit festzuhalten.
Du schaffst das und Du bist gut genug!
In solchen Zeiten gilt es, die eigene Stimme wieder hören zu lernen, die sich hinter all diesen Fremdstimmen versteckt hält. Es geht darum zu erkennen, was zu mir gehört und was nicht, wo geht mein Weg lang, und wo nicht, wo – tief in meinem Inneren – zeigt sich da etwas, das an die Oberfläche drängt und gesehen werden will, egal, ob es jemandem gefällt oder nicht.
Alles, was mich tief innen bewegt, gehört zu mir und hat mit meinem Wesen zu tun. Auch die unangenehmen Dinge. Oft vergessen wir das und versuchen, das Negative auszublenden oder wegzuschieben, zu verdrängen. Aber es lebt weiter in unserem Unterbewusstsein und treibt dort sein Unwesen. Oft schon habe ich es erlebt, dass gerade die Menschen, die scheinbar immer freundlich und beherrscht sind, im stressigen Zeiten mit plötzlich ausbrechender Aggression, mit Wut oder Hass, oder auch mit Schwindel und Ohnmacht reagieren, wenn das Ausleben von wahren Gefühlen sonst so gar nicht erlaubt ist.
Ein Satz, der mich tief berührt hat, ist ein Vers aus dem I Ging:
„Musst unterscheiden und verbinden, um im Unendlichen Dich zu finden.“
Er steht in Verbindung mit dem Hexagramm „Die Anfangsschwierigkeit“. Wenn Du also etwas Neues beginnen willst, Dich entwickeln und verändern willst, dann bekommst Du hier eine Anleitung, wie Du dabei mit den auftretenden Anfangsschwierigkeiten, die sich auftun, umgehen kannst.
Wahrnehmen und Wandeln braucht Zeit
Es geht nämlich nicht darum, die auftretenden Schwierigkeiten auf Deinem Weg zu verteufeln oder zu bewerten, sondern zunächst einfach zu bemerken und zu beobachten und die dazugehörigen Themen und Gefühle zu integrieren. Wo sich mir ein Hindernis in den Weg stellt, schaue ich zuerst nach dem Hindernis in meinem Kopf. Meist liegt eine Vorstellung in meiner Fantasie zugrunde, die nicht groß genug war, um die Realität in all ihren Möglichkeiten voll abzubilden. Es gilt hier etwas zu lernen, zu wandeln, zu wachsen. Es geht darum, ein „Nein“ in ein „Ja“ zu verwandeln. Zwei Pole, zwei Gegensätze, ein Gefühl, eine neue Perspektive… irgendetwas will neu entdeckt und integriert oder auf einer neuen Ebene gesehen werden.
Mache Dich bereit, die Komfortzone zu verlassen
Es geht also darum, meine Komfortzone zu verlassen, indem ich mich aufmache für neue Erfahrungen und neue Erkenntnisse, die immer auch mit Erkenntnissen über mich selbst zu tun haben. Es geht also ums Loslassen durch Neubetrachtung der Situation. Die andere Seite will gesehen werden. Oder eine neue Möglichkeit, die bisher in meinem Denken nicht vorkam.
Es geht auch darum, die Angst zu umarmen und dabei ein kleines bisschen kleiner werden zu lassen.
Und wie bereits Albert Einstein sinngemäß sagte: Die Lösung eines Problems liegt immer auf einer anderen Ebene, als das Problem selbst.
Sei ein mutiger Anfänger
Es geht also darum, jeder Situation mit einer Art Anfängergeist zu begegnen. Es geht nicht darum zu wissen, sondern zu erfahren, nicht darum zu bewerten, sondern darum, zu staunen, nicht um Antworten, sondern darum, die richtigen Fragen zu stellen.
Betrachte jeden Menschen und jede Situation so, als begegneten sie Dir zum ersten Mal. Wie ein Anfänger eben. Schau auf das Neue darin und auf das, was Dich berührt – positiv oder negativ. Beides sind wertvolle Botschaften. Das ist die beste Art, um auf Deinem ganz eigenen Weg voranzukommen, zu lernen, zu wachsen und Dich zu entfalten.
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