Warum es sich lohnt, die Unterschiede wirklich zu verstehen

Wenn ich mich so durchs Internet bewege, stoße ich immer wieder auf Texte oder Videos, in denen die Begriffe Dualität und Polarität wie Synonyme verwendet werden. Es ist, als ob beide in einen Topf geworfen würden, in dem dann ordentlich umrührt wird.

Am Ende sind die Zuhörenden dann eher verwirrt, als erleuchtet. Erst bei dem schweizer Philosoph Armin Risi habe ich eine verlässliche Erklärung gefunden und erkannt, wie wichtig es ist, diese Unterscheidung zu kennen und bewusst zu machen. Und was Intuition oder das eigene Gewissen damit zu haben könnte.

Deshalb will ich heute diesen Artikel dazu schreiben. Nicht, um endlich die Wahrheit zu berichten, sondern um der Wahrheit auch für mich selbst ein Stück näher zu kommen.

Die Kurzform 

Beginnen wir mit einer kleinen sachlichen Zusammenfassung, die Du im Grunde auch in jedem Lexikon nachlesen kannst. Gut ist es, dies als Rahmen und Ausgangspunkt zu kennen:

Polarität: Sowohl als auch

2 Seiten einer Medaille

2 Pole, die sich zu einem Ganzen verbinden

Der eine Pol kann nicht ohne den anderen existieren

Beispiele:

  • Männlich und Weiblich
  • Tag und Nacht
  • Ebbe und Flut
  • „Kopf und Zahl“
  • Plus- und Minus-Pol einer Batterie

Spannung und Bewegung entsteht zwischen den beiden Polen.

Sie halten uns lebendig, lassen Neues entstehen.

Ein bekanntes Symbol dafür ist das Ying und Yang-Zeichen.

Durch das Zusammenwirken der beiden gegensätzlichen Pole entstehen Erscheinungsformen, die unsere Welt ausmachen:

  • Aus Ein- und Ausatmen entsteht das Leben
  • Aus dem Männlichen und weiblichen Prinzip entstehen Kreationen (Ideen, die empfangen und ausgeführt werden)
  • aus Tag und Nacht ergeben sich wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge
  • aus Mann und Frau entsteht ein Kind
  • Ebbe und Flut sind Ursachen für Wellen
  • Elektrischer Plus- und Minuspol notwendig für den Strom.

In allen Fällen kann der eine Pol nicht ohne den anderen existieren. (Wir streiten hier nicht darüber, ob Mann und Frau jeweils auch alleine existieren könnten. Das gehört in eine andere Diskussion 😉).

In allen Fällen entsteht Leben oder Bewegung in der Verbindung zwischen den beiden Polen.

In allen Fällen ist kein Pol besser oder schlechter als der andere.

In allen Fällen gilt das „Sowohl als auch-Prinzip“.

Dualität:  Entweder - Oder

Im Gegensatz zur Polarität bezeichnet die Dualität zwei Seiten, Kräfte oder Mächte, die sehr wohl auch einzeln bestehen können, aber dennoch auf einander bezogen sind. Sie sind nicht direkt abhängig vom anderen, stehen aber bisweilen in einer spannungsreichen Beziehung zu dem anderen Teil. Oder zumindest in einer gewissen Realation.

Bereits im Wortstamm Dual steckt die Zwei. Als Zweigeteiltes könnte man deshalb die Bedeutung von Dualismus bezeichnen.

Beispiele sind: 

  • Warm und kalt
  • Gut und böse
  • Krieg und Frieden
  • Hoch und tief
  • Licht und Schatten

Alles kann auch ohne sein Gegenstück existieren, ja auch das Licht, denn der Schatten entsteht nur durch unsere verzerrte Wahrnehmung als Mensch aufgrund unseres Egos bzw. in der 3-dimsionalen Raumwelt durch verschiedene Perspektiven.

Auch für Frieden bedarf es keinen Krieg, selbst dann nicht, wenn gewisse Politiker uns das von Zeit zu Zeit einreden wollen.

Die Begriffe der Dualität dienen also vor allem der Wertung, des Urteilens, Messens, zur Orientierung und hängen sehr stark vom Bewusstsein der Menschen ab. Und genau hier wird es spannend.

Vielleicht gibt es deshalb im Buch Kybalion über die hermetischen Gesetze das Prinzip der Polarität aber kein Prinzip der Dualität.  

  • Ist die Dualität womöglich menschengemacht?
  • Und was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Non-Dualität“?



Meine Unterhaltung mit Chat GPT

So viele Fragen tun sich bei genauerem Hinsehen auf. Offensichtlich haben sich schon viele andere Menschen, Philosophen und Vertreter von Glaubensrichtungen genauere Gedanken dazu gemacht. Da liegt es doch nahe, einmal Chat GPT zu diesem Thema zu befragen.

Im Folgendem gebe ich deshalb eine gekürzte Unterhaltung wieder, die ich mit der künstlichen Intelligenz Chat GPT 4 geführt habe.

Alle Überlegungen, die ich im Vorfeld selbst angestellt habe, sind hier in normaler Schrift wiedergegeben. Meine Unterhaltung, die sich daraus mit Chat GPT ergeben hat, erkennst Du an der kursiven und farbigen Schrift zu besseren Wiedererkennung.

Astrid: Was ist aus Deiner Sicht der Unterschied zwischen Dualität und Polarität. Mir scheint das geht bei manchen Leuten durcheinander, und nicht nur in der spirituellen Szene.

Chat GPT: Das ist eine interessante Frage! Gerne erkläre ich dir die Unterschiede zwischen Dualität und Polarität, damit du ein klareres Verständnis hast.

Dualität bezieht sich oft auf das Konzept, dass es zwei gegensätzliche, aber miteinander verbundene Prinzipien oder Aspekte gibt. Zum Beispiel Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, oder Körper und Geist. In vielen spirituellen oder philosophischen Kontexten beschreibt Dualität die Vorstellung, dass diese Gegensätze getrennt und voneinander unabhängig sind, was manchmal zu einer Art Gegensätzlichkeit führt.

Polarität hingegen beschreibt die Existenz von Gegensätzen, die jedoch eng miteinander verbunden sind und oft auf einer Skala oder einem Kontinuum existieren. Es geht um Gegensätze, die sich ergänzen und voneinander abhängen, wie zum Beispiel Tag und Nacht, Hitze und Kälte oder Liebe und Angst.

Hat Liebe einen Gegenpol?

Hier bin ich übrigens anderer Meinung. Zur Liebe werden so viele gegensätzliche Pole benannt, dass das wohl keine eindeutigen Gegenpole sein können. Liebe und Angst, Liebe und Hass, Liebe und Gleichgültigkeit.

Im Buch Kybalion heißt es sinngemäß: Betrachten wir den Hass als das Gegenteil von Liebe, denn ohne Liebe kann man auch keinen Hass empfinden, so stellen wir fest, dass beides extreme Ausprägungen des Begriffes „Zuneigung“ sind.

So gesehen bewegen wir uns wieder im Bereich der Dualität. Die menschliche Form der Liebe, ist also eine duale Angelegenheit. Die universelle, bedingungslose, göttliche Liebe kennt kein Gegenteil, denn sie existiert nur außerhalb der Matrix. Wieder ein Begriff, der erklärt werden müsste, auf den ich aber an anderer Stelle einmal eingehen werde.


Jetzt geht es weiter mit der Antwort von Chat GPT:

Chat GPT: Polarität betont also die Verbindung und das Zusammenspiel zwischen den Gegensätzen, anstatt sie als völlig getrennt zu sehen.

Man könnte sagen: Dualität ist eher die Idee von zwei getrennten, unabhängigen Prinzipien, während Polarität die Beziehung und das Zusammenspiel zwischen Gegensätzen betont. Das ist auch der Grund, warum manche Menschen die Begriffe durcheinanderbringen – weil beide mit Gegensätzen zu tun haben, aber die Perspektive und die Bedeutung unterschiedlich sind.

Ich hoffe, das hilft dir weiter! Wenn du noch mehr wissen möchtest, stehe ich dir gern zur Verfügung.

Ganz befriedigt hat mich diese Antwort nicht, denn in meinem Weltbild war ja gerade mit der Tatsache, dass etwas relativ betrachtet werden kann, also keiner eindeutigen Zuordnung dient, eher die Dualität angesprochen, während zum Beispiel Kopf und Zahl bei einer Münze eindeutige Pole sind. Früher hätte ich an dieser Stelle auch die Begriffe männlich und weiblich nennen können bzw. als eindeutige Ausprägungen Mann und Frau, doch im Zeitalter des Genderns und der Diversity, ist das wohl keine gute Idee.

Wir sehen also, dass bei genauerer Betrachtung die Unterscheidung von Polarität und Dualität gar nicht so einfach ist, wenn wir dabei nicht sehr bewusst sind und bereit, unser eingefahrenes Weltbild in Frage zu stellen.

Hitze und Kälte: Dual oder polar?

Warm und kalt zum Beispiel, bezieht sich einerseits auf ein persönliches Empfinden, andererseits auf einen Referenzpunkt, eine Einigung für ein Normal, wie zum Beispiel 20 Grad Celsius für eine angenehme Zimmertemperatur, oder 0 Grad Celsius für den Gefrierpunkt und damit Zustand bzw. die Erscheinungsform von Wasser. Beides stellt eine Ausprägung von Wärme dar. Also könnte man sagen:

Extreme Hitze und extreme Kälte sind zwei Pole von Wärme. Und alles, was sich dazwischen als Temperatur einstellt, kann im Vergleich zu einer anderen Temperatur unterschiedlich sein, aber beides sind Zustände von Wärme. Gehört Hitze und Wärme damit auch wieder in den Bereich der Dualität?

Auch dazu habe ich wieder Chat GPT befragt:

Astrid: Danke dafür. Etwas genauer würde ich das gerne am Beispiel Hitze und Kälte erläutert wissen. Die Begriffe warm und kalt würde ich nämlich eher zum Begriff der Dualität zählen, und die Dualität als den Begriff, in dem die Nuancen und Abstufungen möglich sind. Und ich würde sogar sagen, dass das mit der subjektiven Empfindung eines Menschen und in anderen Bereichen sogar mit dessen Bewusstsein zu tun hat.

Die Polarität hätte ich eher als das Zusammenspiel von zwei Polen bezeichnet, die in unterschiedlicher Ausprägung zwar auch so etwas wie ein Kontinuum in ihren Erscheinungsformen zeigen, die Erscheinungsformen an sich aber nicht polar sind. Das Kontinuum, die Vielfalt entsteht erst durch das Zusammenwirken der beiden Pole. 


Chat GPT: Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung! Das ist eine sehr interessante und tiefgründige Betrachtungsweise. Lass mich versuchen, deine Gedanken aufzugreifen und noch etwas genauer darauf einzugehen.

Der Einfluss von subjektivem Empfinden

Du hast Recht, dass Begriffe wie „warm“ und „kalt“ oft im Zusammenhang mit Dualität stehen, weil sie subjektiv empfunden werden und Nuancen sowie Abstufungen zulassen. Diese Empfindungen sind individuell und können je nach Person unterschiedlich wahrgenommen werden, was zeigt, dass Dualität auch eine subjektive Komponente hat. In diesem Sinne sind „warm“ und „kalt“ relative Begriffe, die auf einer Skala oder einem Kontinuum existieren, aber dennoch als Gegensätze wahrgenommen werden.

Deine Beschreibung der Polarität als das Zusammenspiel von zwei Polen, die in unterschiedlicher Ausprägung auftreten, passt sehr gut. Es ist eine Sichtweise, bei der die Gegensätze nicht nur als getrennte Kategorien gesehen werden, sondern vielmehr als dynamische Pole, die in Beziehung zueinander stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Das Kontinuum ist dabei nicht nur eine lineare Skala, sondern vielmehr ein Raum, in dem die beiden Pole in unterschiedlicher Ausprägung präsent sind und durch ihr Zusammenspiel eine bestimmte Erscheinungsform erzeugen.

Die zugrunde liegende Erscheinungsform

In Bezug auf „warm“ und „kalt“ könnte man sagen, dass diese Begriffe die subjektive Wahrnehmung der Temperatur sind, die auf den physikalischen Zuständen von Hitze und Kälte basieren. Die tatsächlichen physikalischen Zustände (z.B. Temperaturwerte) sind die objektiven Pole, während „warm“ und „kalt“ die subjektiven Empfindungen sind, die in einem Kontinuum zwischen diesen Polen variieren.

Kurz gesagt:

  • Dualität beschreibt die Gegensätze als getrennte, oft subjektiv wahrgenommene Kategorien mit Nuancen und Abstufungen.
  • Polarität beschreibt das Zusammenspiel und die Beziehung zwischen zwei Polen, die in unterschiedlicher Ausprägung auftreten, aber durch ihr Zusammenwirken eine bestimmte Erscheinung erzeugen.Deine Sichtweise ist sehr scharfsinnig und zeigt, wie komplex und vielschichtig diese Begriffe sein können. Wenn du möchtest, können wir noch tiefer in konkrete Beispiele eintauchen oder weitere Begriffe analysieren!Astrid: Ja, gerne. ich habe nämlich neulich von einem spirituellen Lehrer gehört, dass es die Dualität im Grunde gar nicht gäbe, sondern alles einem Kontinuum gleicht, da ja alles mit allem verbunden ist. Mir scheint aber, dass diese Sichtweise dem Erleben von Menschen nicht wirklich gerecht wird, auch wenn sie aus geistiger Sicht vielleicht sogar wahr sein könnte. Im Grunde ist doch alles in jedem Moment auch mit seinem Gegenteil verbunden. Doch könnten wir das alle so wahrnehmen, wäre wir ja alle erleuchtet. Und das ist offensichtlich ja nicht so.

Ist Dualität von den Menschen gemacht?

Astrid: Ist es also so, dass Dualität im Grunde gar kein natürliches Prinzip, sondern etwas von Menschen Gemachtes ist?

Chat GPT: Vielen Dank für deine tiefgründigen Gedanken! Das ist eine spannende Frage, die viele Menschen beschäftigt, die sich mit Spiritualität, Philosophie und Bewusstsein auseinandersetzen.

Der Ansatz deines spirituellen Lehrers, dass alles im Grunde ein Kontinuum ist und die Dualität nur eine menschliche Wahrnehmung oder eine Art Illusion sein könnte, ist eine bekannte Perspektive in vielen spirituellen Traditionen. Diese Sichtweise betont die Verbundenheit aller Dinge und sieht die Gegensätze als Aspekte eines einheitlichen Ganzen.

Du hast jedoch auch einen wichtigen Punkt angesprochen: Das menschliche Erleben ist oft geprägt von Gegensätzen, Unterschieden und Trennungen. Wenn wir nur in Dualitäten denken, kann das unsere Wahrnehmung einschränken und uns vom Gefühl der Einheit entfernen.

Ob Dualität ein „natürliches Prinzip“ ist oder eher eine menschliche Konstruktion, ist eine interessante Frage. Viele Philosophen und spirituelle Lehrer argumentieren, dass Dualität eine Art mentale oder kulturelle Abstraktion ist, die wir verwenden, um die Welt zu verstehen und zu navigieren. In Wirklichkeit, so die Annahme, ist alles miteinander verbunden und durchdrungen von einer tieferen Einheit. Das bedeutet, dass Dualität vielleicht eher eine Art Werkzeug oder eine Perspektive ist, die wir brauchen, um die Welt zu ordnen und zu begreifen, aber nicht die absolute Wahrheit. In diesem Sinne könnte man sagen, dass Dualität eine menschliche Konstruktion ist, die uns hilft, die Erfahrung zu strukturieren, aber nicht die endgültige Natur der Wirklichkeit widerspiegelt.

Kleiner Einschub: Diesen Gedanken finde ich zwar interessant, aber nicht interessant genug, um ihn weiterzuverfolgen. Er ist mir einfach zu physikalisch, vielleicht auch zu atheistisch. Diesen Zweig überlasse ich gerne den klassischen Philosophen. Statt dessen frage ich mich: 

Was hat Dualität mit Trauma zu tun?

In meinem Weltbild hat die Entstehung der Dualität auch etwas mit unserer Urwunde zu tun, mit dem Prozess des Vergessens beim Eintritt in die irdische Welt und unserer Urwunde durch das Erleben, plötzlich von Gott oder unserer Quelle scheinbar getrennt zu sein. Dualität könnte also auch die Folge traumatischer Erlebnisse sein, und das Überwinden Teil unserer Lebensaufgabe. Ich glaube nämlich, dass das Erkennen unserer Traumata und dem damit verbundenen, dahinterliegneden Geschenk durch Entwicklung unsere Lebensaufgabe offenbart und unserem Leben Sinn gibt. Doch das noch weiter auszuführen, würde an dieser Stelle den Rahmen eines Blogartikels sprengen. Jetzt geht es erstmal weiter mit der Antwort von Chat GPT.

Chat GPT: Deine Beobachtung, dass wir alle in gewisser Weise mit unserem Gegenteil verbunden sind, ist sehr treffend. Es ist auch der Grund, warum viele spirituelle Wege darauf abzielen, die Illusion der Trennung aufzulösen und die Einheit zu erkennen. Kurz zusammengefasst: Dualität könnte eine menschliche Konstruktion sein, die uns hilft, die Welt zu verstehen, aber nicht die wahre Natur der Wirklichkeit widerspiegelt.

Die wahre Natur könnte vielmehr eine tiefe Verbundenheit und Einheit sein, die wir im Alltag oft noch nicht vollständig wahrnehmen. Wenn du möchtest, können wir noch weiter darüber sprechen, wie diese Sichtweisen in verschiedenen spirituellen Traditionen dargestellt werden oder wie man diese Erkenntnisse im Alltag integrieren kann!

Der mittlere Weg

Astrid: Ja, danke. Mir fällt dazu der Buddhismus ein, in dem ja immer vom mittleren Weg gesprochen wird. Glaubst Du, dass das mit unseren Überlegungen zu tun hat?

Chat GPT: Das ist eine sehr schöne Verbindung! Der Begriff des „mittleren Weges“ im Buddhismus ist tatsächlich eng mit den Überlegungen zu Dualität und Einheit verbunden. Im Buddhismus wird der mittlere Weg als eine Praxis beschrieben, die zwischen Extremen liegt – zwischen Übermaß und Verzicht, zwischen Anhaftung und Ablehnung. Dieser Ansatz soll helfen, ein ausgewogenes und klares Verständnis der Wirklichkeit zu entwickeln.

In Bezug auf unsere bisherigen Überlegungen lässt sich sagen, dass der mittlere Weg auch eine Art Balance zwischen den Gegensätzen darstellt. Er erkennt die Existenz von Dualitäten an, versucht aber, sie nicht zu verhärten oder zu überbetonen. Stattdessen geht es darum, die Wahrheit jenseits der Gegensätze zu sehen, also die Einheit, die hinter den scheinbaren Gegensätzen liegt. Der mittlere Weg lädt dazu ein, die Dualitäten nicht als absolute Wahrheiten zu betrachten, sondern als relative Perspektiven, die in einem größeren Zusammenhang stehen. Er fördert das Verständnis, dass alles miteinander verbunden ist und dass die Trennung nur eine Sichtweise ist, die wir im Alltag verwenden.

Auf diese Weise kann der mittlere Weg als eine praktische Umsetzung unserer Überlegungen gesehen werden: Er lehrt uns, die Balance zwischen den Gegensätzen zu finden, ohne in Extreme zu verfallen, und gleichzeitig die tiefere Verbundenheit aller Dinge zu erkennen. Kurz gesagt: Der mittlere Weg im Buddhismus spiegelt die Idee wider, dass die Wahrheit jenseits der Dualitäten liegt und dass ein ausgewogenes, bewusste Erleben uns näher an die Erkenntnis der Einheit bringt. 

Wenn du möchtest, können wir noch tiefer in die buddhistischen Lehren eintauchen oder schauen, wie diese Prinzipien im Alltag angewendet werden können!

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"Prüft aber alles und das Gute behaltet."

Du siehst, mit Chat GPT kann man sich prima unterhalten und wenn Du willst, nimmt die Unterhaltung niemals ein Ende. Ich habe aber auch erkannt, dass ich nicht alles, was mir als Antwort gegeben wird, für bare Münze nehmen darf. Chat GPT kann mir an mancher Stelle helfen, aus eingefahrenen Denkstrukturen auszusteigen und neue Sichtweisen in mein Leben zu lassen. Chat GPT kann mir Ideen liefern, um sie selbst für mich zu prüfen. Die Wahrheit aber gibt mir die KI nicht.

Nicht umsonst heißt es schon in der Bibel: "Prüft aber alles und das Gute behaltet."
Also frage viel, aber glaube nicht alles. Das gilt in Bezug auf die KI genauso wie auch sonst im Leben.  Denn: 

Jede Wahrheit ist nur die halbe Wahrheit

Was für den Einen richtig ist, kann für die Andere schon falsch sein. 

Im Buch Kybalion zu den Hermetischen Gesetzen heißt es:

„Alles ist zwiefach, alles hat zwei Pole. Alles hat seinen Part im Gegensätzlichen.“

Und sinngemäß geht es weiter: „Widersprüche ergänzen sich, alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten. Extreme berühren sich. Alles ist und ist zugleich nicht.“

Diese Erkenntnis wird im japanischen Zen-Buddhismus für die sogenannte Koan-Praxis genutzt. Der Meister stellt dem Schüler eine kurze Frage mit scheinbar paradoxem Inhalt, um den Bewusstseinsgrad des Schülers zu prüfen und ihn zu neuen Perspektiven jenseits seines Verstandes anzuregen.

Das lässt uns auch schon erahnen, dass wir das Prinzip der Polarität, wie es in den Hermetischen Gesetzen beschrieben ist, erst dann wirklich begreifen, wenn wir bereit und in der Lage sind, unsere moralische Verstandes-Ebene zu verlassen und aus Bewertungen auszusteigen, auch, wenn wir Unterschiede immer deutlicher wahrnehmen.

Wer Gutes tut, wird Schlechtes ernten

Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Wer Gutes tut, wird Schlechtes ernten. Drum hüte sich der Edle, Gutes zu tun.

Insbesondere Begriffe wie „Gutes und Böses“ sind also mit Vorsicht zu genießen. Mitunter sind sie von Gepflogenheiten abhängig, die von moralischen Werten oder bestimmten Umständen und Kulturen geprägt und somit nicht objektiv messbar sind. Oder etwa doch?

Alles lässt sich unter den Begriff „Verhalten des Menschen“ einordnen. Die Frage „Dient es dem Leben?“, oder "Ist das im Fluss des Lebens?“ kann uns Hinweise darauf geben, ob etwas wirklich "gut" oder "böse" ist. Alles hängt davon ab, was es für unser eigenes Leben und damit für das Leben aller bedeutet.  Erst im Herzen aller Herzen wird klar, ob etwas wahrhaftig und nicht nur für den Moment gut oder böse ist. Und Krieg ist niemals gut.

Vielleicht sprechen auch deshalb die Buddhisten vom mittleren Weg und fragen die Kampfkünstler nach der Mitte der Situation. Weil alles mit allem zusammenhängt und die Dualität nur aufzeigt, wo wir mit unserem Bewusstsein stehen. Chat GPT hat seine Sicht der Dinge ja bereits dazu gegeben.

Die Erfahrung meiner persönlichen Entwicklung hat mir gezeigt:

Je mehr wir uns selbst erkennen und aus Bewertungen herauslösen, desto eher sind wir in der Lage, das ganze Bild zu sehen in die reine Wahrnehmung zu kommen. Und desto mehr erleben wir die Bandbreite der erlebten Dualität als ein Feld der Erfahrung um zu lernen, zu wachsen und zu reifen.

Aus all den Überlegungen ziehe ich deshalb für mich den folgenden Schluss:

Das Prinzip der Polarität gilt es als ein natürliches Prinzip zu akzeptieren, die Erfahrungen der Dualität für die eigene Entwicklung und unsere Unterscheidungskraft zu nutzen. Unsere Intuition und unser Gewissen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Gewissen bedeutet: Etwas gewiss machen. Sich Zeit nehmen und sich die Mühe machen, eine Empfindung auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Dieser Prozess ist in der heutigen schnelllebigen Zeit für viele von uns etwas verloren gegangen.

Die Helikoptermutter

Als praktisches Beispiel möchte ich einmal eine Mutter betrachten, die ihr Kind liebt und im besten Sinne ins Leben begleiten möchte. Ist sie verbunden mit ihrem Herzen und dort erkennt sie klar die Spanne zwischen Freiheit und Verantwortung – sowohl für ihr Kind als auch für sich selbst. Sie ist sich beider Pole bewusst und tut stets, was angemessen ist in jeder Situation, jedenfalls nach bestem Wissen und Gewissen.

Anders sieht es aus, wenn sie selbst eine große Angst vor Verlust in sich trägt, oder Angst vor unsicheren Situationen, vielleicht aufgrund ihrer eigenen unverarbeiteten Geschichte. Dann wird aus der natürlichen Fürsorge aufgrund ihrer Verantwortung als Mutter plötzlich eine Überfürsorge. Sie traut ihrem Kind nicht zu, was eigentlich dem Alter entsprechend vom Kind selbst entdeckt und erlernt werden will. Aus scheinbarer Liebe zum Kind, die in Wahrheit eine Abwertung aufgrund ihrer eigenen Angst ist, wird ein Kontrollbedürfnis, das die Freiheit des Kindes übermäßig einschränkt und die Mutter zu einer Helikoptermutter macht.

An diesem Beispiel wird deutlich, dass Dualität, das erlebte Getrenntsein zweier Kräfte, in unserem Beispiel Liebe in Freiheit und Verantwortung, auch etwas mit den unerlösten Gefühlen der Menschen, in unserem Fall Mutter zu tun hat. Sie kann nicht sehen, dass beides, die Liebe in Freiheit und Verantwortung zusammengeht und schränkt damit die Freiheit und Entwicklungsmöglichkeit ihres Kindes aufgrund ihres Kontrollbedürfnisses strak ein.

Erst das Aufarbeiten ihrer eigenen Traumata würde sie von dem „entweder – oder“ wieder in ein sowohl als auch zurückbringen. Also von ihrer erlebten Dualität in die tatsächliche Polarität.

Übrigens: In der Numerologie beschreibt das den energetischen Raum der Zahlen 5 und 6. In einem Seelenplan Reading würde sehr schnell sichtbar werden, wo die Ursprünge dieses Themas liegen könnten und welche Herausforderungen für Mutter damit verbunden sind und gemeistert werden dürfen. Mehr dazu findest im Blogartikel "Numerologie - Dein Seelenplan steht in Deinen Zahlen".

Ein gesundes Urteilsvermögen

Es braucht also Bewusstheit und persönliche Entwicklung des Menschen, um Dualität zu überwinden und zu einem gesunden Urteilsvermögen im Sinne der Polarität zu gelangen.

Dann wird aus einem erlebten „Entweder – Oder“ ein bewusstes „Und“. Und das ist befreiend. Das gibt uns Menschen die Wahl.

Vielleicht nicht sofort. Aber dann, wenn wir uns hingeben an den Moment, an das Spüren der Angst, der Trauer, der Wut, des Schmerzes, der Verwirrung und an das nicht Weiterwissen, ohne uns darin zu verlieren oder uns damit zu identifizieren. Denn auch diese Zustände sind Aspekte des Einen und der Liebe.

Und es lässt uns Erkennen: Alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten. Denn das Eine, mit dem alles in Verbindung steht, ist nicht von der Erde aus erfahrbar. Alle Abstufungen der Verdunkelung des Lichtes und der bedingungslosen Liebe, schon.


Fazit:

Die Polarität ist ein geistiges Prinzip, das allem Leben auf der Erde zugrunde liegt. Mit ihren Polen sorgen die Gegensätze unserer polaren Welt dafür, dass wir bewegt und lebendig sind, so dass alles im steten Wandel ist.

Die Dualität dagegen ist eine menschliche Erfahrung, die entsteht, wenn eine menschliche Vorstellung von Spaltung zu einem Fühlen und Handeln führt, das nicht dem Fluss des Lebens dient. Die Erscheinungsformen der Dualität sind abhängig von Referenzpunkten und dem Ringen um Standpunkte. In gewisser Weise könnte man also sagen:  Die Existenz von Dualität hängt stark vom Bewusstsein des Beobachters ab, oder besser dessen, der sie erfährt als ein Gefühl des Getrenntseins.

Je höher wir schwingen und je weiter unser Bewusstsein wird, desto weniger sind wir identifiziert mit dem Leiden in einer dualen Welt. Und für manche Menschen ist es bereits ein Fortschritt, wenn sie Ihr Leid und ihr Abgetrenntsein wirklich erkennen und fühlen können.

Durch die Videos mit Armin Risi und seine Antworten auf die Frage nach der Dualität habe ich gelernt, dass uns dennoch kein vorgefertigtes Konzept in unserem alltäglichen Leben davon abhalten darf, klar zu urteilen und selbst in jedem Moment zu entscheiden, was z.B. „gut“ und was „böse“ ist. Es ist die Stimme unseres Gewissens, die uns dabei hilft, und es ist ein beständiges Ringen um die Wahrheit.

Zuerst ist da das Gefühl, vielleicht aufgrund unserer Intuition oder einer inneren Gewissheit, und dann kann der Verstand uns helfen, die Zusammenhänge dafür zu erklären. Nicht selten ist das erst in der Rückschau möglich. Es braucht eben Erfahrungen, um erfahren zu sein.

Ich hoffe, meine Ausführungen waren für Dich hilfreich und verständlich.

Willst Du mehr dazu erfahren?

Leider habe ich erst nach dem Beenden dieses Blogartikels die Seite von Armin Risi über Polarität und Dualität gefunden.  Wer weiß, hätte ich die vorher entdeckt, hätte ich den Artikel vielleicht gar nicht geschrieben, sondern gleich auf ihn verwiesen. So aber habe ich mich selbst damit noch einmal auseinandergesetzt und gleichzeitig auch mögliche Antworten durch die KI geprüft.

Wenn Du darüberhinaus einen wirklich fundierten Text über den Unterschied von Polarität und Dualität lesen möchtest, dann empfehle ich Dir die Seite von Armin Risi: "Polarität und Dualität." Dort erfährst Du nicht nur, was "gut und böse"  wirklich ist, sondern auch, wie wichtig und wertvoll es ist, auch in Zeiten von KI, selbst zu denken und sich mit bestimmten Themen gewissenhaft auseinanderzusetzen. Mit Herz und Verstand.

Also fühle in Dein Herz, horche auf Deine Intuition und prüfe mit Deinem Verstand, ob das die Stimme Deiner Seele oder die eines Irreführers ist. Verführer und Irreführer gibt es derzeit genug. Ein echtes Gewissen gibt es nur eines. Und zwar Deines.

Das Prinzip der Polarität ist das vierte der 7 Hermetischen Gesetze. Wenn Du mehr über die Hermetischen Gesetze erfahren möchtest und wie Du sie für Dein Leben nutzen kannst, dann trage Dich hier in meinen Newsletter ein und lade Dir mein E-Book zu den Spielregeln des Lebens herunter: Die 7 Hermetischen Gesetze einfach erklärt.

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Physikerin, Künstlerin, Numerologin, intuitive Mentorin

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